Globalisierung, Digitalisierung und die ständige Erreichbarkeit fordern uns heraus. Immer mehr Menschen fühlen sich „immer auf Empfang“, arbeiten in Teams mit unterschiedlichen Zeitzonen, Kulturen und Kommunikationsstilen und müssen innerhalb kürzester Zeit komplexe Entscheidungen treffen. Kein Wunder, dass die Zahl von stressbedingten Erkrankungen, Burnout und innerer Unruhe in vielen Unternehmen zunimmt.
Vor diesem Hintergrund rückt der Ansatz der Mindfulness, auch als Achtsamkeit bekannt, in den Fokus moderner Personal- und Organisationsentwicklung. Mindfulness bedeutet, bewusst und wertfrei den gegenwärtigen Moment wahrzunehmen – die eigenen Gedanken, Gefühle und körperlichen Reaktionen ebenso wie das Geschehen im Umfeld. Zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen, dass sich durch Achtsamkeitstrainings nicht nur das individuelle Wohlbefinden, sondern auch zentrale Leistungsfaktoren im Unternehmen positiv beeinflussen lassen.
Mindfulness – so wie wir es verstehen – hilft uns, das „Warum?“ im eigenen Tun zu entdecken. Sie fördert das Gefühl, wahrhaft am Leben zu sein und ein sinnstiftendes Wirken zu entfalten. Achtsamkeit ist sehr viel mehr als eine Technik zum Stressabbau: Sie ist ein Weg, dem Leben Tiefe, Sinn, Zufriedenheit und Bedeutung zu verleihen und – wie Viktor Frankl es formuliert hat – den Spielraum zwischen Reiz und Reaktion mit echtem Sinn zu füllen. Für Frankl lag das Wesentliche in unserer Fähigkeit, trotz widriger Umstände den Sinn zu erkennen und unsere Einstellung zu wählen. Das ist genau jene Freiheit, die Mindfulness (Achtsamkeit) in der heutigen Zeit weiterträgt: Statt automatisch zu reagieren, weiten wir den mentalen Freiraum und treffen bewusstere, sicherere, oft konstruktivere und nicht durch ein verwirrendes Gefühlschaos verursachte Entscheidungen.